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Amazon.com, Inc. (oft als Amazon, deutsche Aussprache [amaˈʦoːn], englisch [ˈæməzən], bezeichnet) ist ein börsennotierter amerikanischer Online-Versandhändler mit einer breit gefächerten Produktpalette. Nach eigenen Angaben hat Amazon als Marktführer des Handels im Internet die weltweit größte Auswahl an Büchern, CDs und Videos. Über die integrierte Verkaufsplattform Marketplace können auch Privatpersonen oder andere Unternehmen im Rahmen des Online-Handels neue und gebrauchte Produkte anbieten.
Unter eigener Marke werden der Amazon Kindle als Lesegerät für elektronische Bücher, der TabletcomputerAmazon Fire HD, das Smartphone Fire Phone (mittlerweile eingestellt), die Set-Top-Box Fire TV sowie der HDMI-Stick Fire TV Stick und das Spracherkennungssystem Echo vertrieben. Seit 2009 verkauft Amazon außerdem Produkte wie zum Beispiel Notebooktaschen oder Computer- und Audio-/Video-Kabel unter seiner Hausmarke AmazonBasics.
Mit einem Umsatz von 193,2 Milliarden US-Dollar, bei einem Gewinn von 3,9 Mrd. Dollar, stand Amazon 2018 laut den Forbes Global 2000 auf Platz 53 der weltgrößten Unternehmen. Laut den Fortune 500 stand es im Geschäftsjahr 2016 auf Platz 12 der umsatzstärksten Unternehmen weltweit. Amazon kam Ende April 2018 auf eine Marktkapitalisierung von rund 775 Mrd. US-Dollar, womit es nach Apple das zweitwertvollste Unternehmen der USA ist.
Amazon.com, Inc. ist eine Gründung des Informatikers Jeff Bezos. Die Idee eines elektronischen Buchgeschäfts entstand zusammen mit dem Investor David E. Shaw, als Bezos in dessen Finanzunternehmen D. E. Shaw & Co. arbeitete. 1994 verließ er es, um die Idee allein weiterentwickeln zu können, und gründete noch im selben Jahr das Stammhaus, das US-amerikanische Mutterunternehmen Amazon.com, im US-Bundesstaat Washington als Online-Buchhandlung („online bookstore“).
Im Juli 1995 verkaufte das Unternehmen auf seiner Internetplattform sein erstes Buch: Douglas R. Hofstadters Werk Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought. Hierzu lud er 300 Freunde und Bekannte ein, seine Schöpfung zu testen.
In den ersten vier Wochen verschickte das Unternehmen Bücher an Kunden in allen 50 US-Bundesstaaten und in mehr als 45 weitere Länder, im zweiten Monat lag der wöchentliche Umsatz bereits über 20.000 US-Dollar. Im Oktober 1995 öffnete sich die Plattform mit der URL„amazon.com“ der breiten Öffentlichkeit. Ursprünglich wollte Bezos sein Unternehmen Relentless nennen (englisch für unbarmherzig, unerbittlich, gnadenlos), Freunde sollen ihm jedoch davon abgeraten haben.
Die Website www.relentless.com ist weiterhin Amazon zugeordnet. Bereits 1996 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 15,7 Millionen US-Dollar und es steigerte ihn 1997 auf 147,8 Millionen.
Das Jahr 1998 war durch die Gründung von ersten internationalen Webseiten gekennzeichnet. Mit Übernahme des Unternehmens Telebook Inc. – im April 1998 verkauften die Eigentümer den Mutterkonzern ABC-Bücherdienst GmbH, den damals führenden deutschen Internet-Versandbuchhändler und Online-Pionier, an Amazon für einen zweistelligen Millionenbetrag – trat Amazon in den deutschen Absatzmarkt ein. Damals hatte Telebuch.de Niederlassungen in Spanien, den USA und Namibia.
In Deutschland war das Unternehmen Marktführer im Online-Buchhandel. Zum 15. Oktober 1998 wurde die Seite „telebuch.de“ umbenannt in „amazon.de“.
2004 übernahm Amazon die chinesische E-Commerce-Website JOYO. Durch den erfolgreichen Antrag von JOYO Anfang 2016, in den USA als Seefrachtdienstleister tätig zu werden, hat Amazon damit einen Schritt zur weiteren Reduzierung der Kostenstruktur seiner Logistikabteilung gewagt. Seit 2006 entwickelt Amazon Web Services (AWS) Infrastrukturdienstleistungen zunächst für andere Unternehmen. Ab dem Jahre 2012 wurden diese Dienste mit der Technologie des Cloud Computing auch für private Nutzer angeboten.
Im Juli 2009 übernahm Amazon für rund 850 Millionen Dollar den Online-Schuhladen Zappos.
Amazon kündigte an, den Kaufpreis mit eigenen Aktien im Wert von 807 Millionen Dollar zu begleichen, zusätzlich mit 40 Millionen Dollar in bar für die Zappos-Beschäftigten.
2011 übernahm Amazon den Online-Buchhändler The Book Depository Ltd. und damit den größten Wettbewerber innerhalb Großbritanniens. Amazon ist neben entsprechenden Angeboten auf der eigenen Plattform auch durch AbeBooks auf dem Gebrauchtbuchmarkt tätig. AbeBooks wurde 2008 von Amazon übernommen. AbeBooks übernahm 2011 außerdem das Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher (ZVAB). Dies wird ergänzt durch die 2005 übernommenen Vorläuferfirmen des Online-Publishers CreateSpace.com, der mit Sitz in North Charleston (USA) seit 2009 als „Independent Publishing Platform“ den Selbstverlag von Büchern als Print- und E-Book-Ausgaben sowie von Datenträgern für Musik- und Filmaufnahmen anbietet.
Seit Mai 2011 ist Javari.de ein Tochterunternehmen von Amazon Online. Javari ist ein Premiumanbieter für Schuhe, Handtaschen und Accessoires.
Im März 2012 übernahm Amazon Kiva Systems, ein Anbieter für Lagerhaus-Automation, für 775 Millionen US-Dollar. Im August 2012 wurde bekannt, dass Amazon unter der Firma Amazon Game Studio ein Unternehmen gegründet hat, dessen Zweck die Entwicklung und Vermarktung von Browserspielen ist. Gleichzeitig wurde bereits das erste Spiel mit dem Namen Living Classics auf Facebook veröffentlicht. Nutzer müssen in diesem zahlreiche bewegliche Objekte in animierten Landschaften aufspüren, die wiederum im Stil eines Cartoons gestaltet sind.
Im Frühjahr 2013 wurde zudem der Internet-Buchclub Goodreads für 150 Millionen US-Dollar übernommen.
Am 2. Dezember 2013 gab Jeff Bezos in einem CBS-Interview bekannt, dass Amazon unter dem Label Prime Air die Auslieferung von Bestellungen mit Rotor-Drohnen(Logistikdrohne) plane. Die vorgesehenen Octokopter könnten eine Nutzlast von maximal 2,5 Kilogramm transportieren. Die Reichweite betrüge 16 Kilometer. Experten zufolge sei dies aber nach jetzigem Stand weder technisch noch rechtlich realisierbar. In Deutschland ist der Einsatz ziviler Drohnen außerhalb der Sichtweite des Piloten nach derzeitiger Rechtslage nicht zulässig. Trotzdem folgte auf die Bekanntmachung ein großes Medienecho.
Ende August 2014 stellte sich heraus, dass Amazon das Unternehmen Twitch für 970 Millionen US-Dollar übernommen hatte.
Mitte Januar 2017 kündigte Amazon an, bis Mitte 2018 die Zahl seiner Mitarbeiter in den Vereinigten Staaten um 100.000 auf mehr als 280.000 zu erhöhen. Im Juni 2017 folgte die Bekanntgabe, die weltgrößte Biosupermarktkette Whole Foods Market zu übernehmen.
Quelle : wikipedia
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